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Vertiefungskurse
Umgang mit verletzten inneren Anteilen in Beratung und Coaching
Während in der Psychotherapie der Umgang mit verletzten kindlichen Anteilen und deren Wächtern im Mittelpunkt steht, arbeiten Coaches und Berater überwiegend auf der Erwachsenenebene: sie unterstützten ihre Klienten dabei, klar vereinbarte Ziele zu erreichen, es geht um Klärung und Kompetenzerwerb. Dennoch bekommen es auch Coaches und Berater mit verletzten kindlichen Anteilen zu tun. Wenn es beispielsweise es um Arbeitsblockaden, überschießende Ängste, unproduktive Machtkämpfe oder ungünstige Verhaltensmuster in Konflikten geht, sind in aller Regel kindliche innere Anteile beteiligt. Daher sollten auch Coaches und Berater mit diesen umgehen können.
Wie kann sich ein Coach oder Berater verletzten Anteilen im Rahmen seines Settings professionell nähern? Wie kann er seine Klienten dabei unterstützen, mit diesen Anteilen empathisch und angemessen umzugehen und gleichwohl mit ihm die vereinbarten Ziele erreichen?
In der Fortbildung werden entsprechende methodische Möglichkeiten vorgestellt, demonstriert und geübt. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Coaches und Berater sicher mit intensiven Gefühlen umgehen können und welche Grenzen zur therapeutischen Arbeit beachtet werden sollten. Ziel ist, dass die Teilnehmer sicherer im Umgang mit verletzten Anteilen werden und Möglichkeiten und Grenzen persönlichkeitsnaher Arbeit für sich ausloten können.
Sie richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Basis- und Aufbaukurs Beratung & Coaching oder den Basiskurs Psychotherapeutische Arbeit besucht und Erfahrungen mit dem Inneren Team gesammelt haben. Wir arbeiten mit Beispielen aus der Beratungspraxis der Teilnehmer und mit Selbsterfahrungselementen.
Die Fortbildungen sind bei der Psychotherapeutenkammer Hamburg akkreditiert (21 FP).
Das Innere Team in der Arbeit mit Glaubenssätzen
Wenn unsere Klientinnen und Klienten trotz gründlicher Bearbeitung in leidvollen Verhaltensmustern stecken bleiben, spielen oft unbewusste Überzeugungen eine Rolle. Gleich einem seelischen Gesetz beeinflussen Glaubenssätze das Verhalten („Wenn ich nur freundlich genug bin und mich anpasse, dann wirst Du Dich nicht abwenden“) und führen in die Wiederholung eines früher erlernten Kontaktmusters. Wir begreifen Glaubenssätze in unserer Arbeit als sinnvolle Anpassungsleistung, die in der Kindheit entstanden ist und bis in das Erwachsenenalter hinein wirksam bleibt.
Das Innere Team eröffnet uns eine psychodynamische Perspektive auf den Glaubenssatz, aus der heraus ein in-Beziehung-treten mit den inneren Anteilen möglich wird, die den Glaubenssatz verkörpern. So können wir als Coaches und PsychotherapeutInnen die Disidentifikation fördern (ein Anteil trägt den Glaubenssatz) und durch einen selbstfürsorglicheren Umgang mit alten Verletzungen die seelische Integration unterstützen.
In diesem Vertiefungskurs lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Leitfaden zur strukturierten Arbeit mit Glaubenssätzen kennen. Es wird mit Visualisierungstechniken, imaginativen Verfahren sowie erlebnisaktivierenden Methoden gearbeitet. Der Kurs richtet sich damit an Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Basis- und Aufbaukurs Beratung und Coaching oder den Basiskurs Psychotherapeutische Arbeit besucht und Erfahrungen mit dem Inneren Team gesammelt haben. Wir arbeiten mit Beispielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Fortbildung enthält Selbsterfahrungselemente.
Die Fortbildungen sind bei der Psychotherapeutenkammer Hamburg akkreditiert (21 FP).
Oberhaupt und Selbst – die Konzepte innerer Führung im Modell des Inneren Teams und im IFS Ansatz
Am ifit lehren und praktizieren wir einen integrativen Ansatz der Teilearbeit, der seine Wurzeln wesentlich im Modell des Inneren Teams nach Schulz von Thun und dem Internal Family Systems Ansatz nach Richard Schwartz hat. Beide Konzepte eint, dass sie von einer inneren Führungsinstanz ausgehen, die zu Selbstempathie und Selbstführung fähig ist und die eine heilende Kraft in sich trägt. Wie diese Instanzen jeweils beschrieben werden, wie sie erlebbar werden und was das für unsere beraterische und therapeutische Praxis bedeutet, beleuchten wir in diesem Vertiefungskurs. Wir gehen dabei auch der Frage nach, wie sich beide Ansätze innerer Führung in einem integrativen Konzept denken lassen.
Sie schulen in diesem Vertiefungskurs Ihre Wahrnehmung für Oberhaupt- und Selbst-Qualitäten und lernen so, wann Sie im Zustand des Oberhaupts / Selbst sind und wann innere Teile Ihr Verhalten beeinflussen. Dieser Zugang zu Selbst-Reflexion und Selbstführung ist von hohem Wert für die Qualität der Kontaktgestaltung im Beratungs-/Coachingprozess.
Neben Impulsvorträgen und Kurzdemonstrationen arbeiten wir mit Selbsterfahrungseinheiten sowie Übungen in Kleingruppen und Gruppengesprächen.
Der Kurs wendet sich als Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Basis- und Aufbaukurs Beratung oder den Basiskurs Psychotherapie absolviert haben.
Ein Akkreditierungsantrag bei der Psychotherapeutenkammer Hamburg wird gestellt.
Gut aufgestellt: Teambildung und Teamentwicklung im Inneren Team
Sich für eine schwierige Begegnung wappnen, sich auf eine neue Rolle innerlich einstellen, in einer verfahrenen Situation klar Stellung beziehen – hier ist die „gute innere Aufstellung“ entscheidend! Jedoch kann nur souverän und wirksam agieren, wer innerlich geklärt ist und alle Teammitglieder auf den richtigen Positionen „beisammen“ hat. Häufig ist jedoch die bestehende Aufstellung des Inneren Teams, wie wir sie in der 1. oder 2. Ordnung sehen, hierfür nicht passend. Dann ist die Entwicklung der sogenannten „3. Ordnung“ ein Zaubermittel!
Mit der Frage nach einer „herausforderungsadäquaten“ inneren Mannschaftsaufstellung und den passenden Teammitgliedern bewegen wir uns vom „Ist-Zustand“ (1. und 2. Ordnung) in die Zukunftsperspektive und landen bei der Frage: Wie können wir unsere KlientInnen bei der Entwicklung einer „guten Aufstellung“ unterstützen, eine gleichermaßen authentische und situationsgerechte Haltung gegenüber der anstehenden Herausforderung zu finden und fehlende innere Anteile aufzubauen bzw. zu entwickeln?
Der kundige Umgang mit den vielfältigen, kreativen und ressourcenorientierten Möglichkeiten der zukunftsorientierten Arbeit mit dem Inneren Team gehört ins Repertoire von Coaches und BeraterInnen, die handlungs- und lösungsorientiert arbeiten wollen.
In dieser Fortbildung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Ansätze zur zukunfts- und lösungsorientierten Arbeit mit dem Inneren Team kennen. Zugangsvoraussetzung ist der Basis- und Aufbaukurs Beratung & Coaching oder der Basiskurs Psychotherapeutische Arbeit sowie praktische Erfahrungen in der Arbeit mit dem Inneren Team. Wir arbeiten mit persönlichen Fall-Beispielen, die Fortbildung enthält Selbsterfahrungselemente.
Die Fortbildungen sind bei der Psychotherapeutenkammer Hamburg akkreditiert (21 FP).
Aufstellungsarbeit mit dem Inneren Team
Das Modell des „Inneren Teams“ setzt das tiefenpsychologische Wissen über innere Dynamik in eine ebenso einfache wie differenzierte Metaphorik um. In dieser Metaphorik wird die innere Dynamik als Zusammenspiel verschiedener innerer Stimmen verständlich. Die Arbeit mit dem Inneren Team ermöglicht es Therapeut und Klient, die unbewusste Dynamik hinter einer Problemschilderung prägnant und schnell zu erfassen. Insofern hat sie hohes diagnostisches Potential. Zugleich bringt sie Ressourcen in den Blick und zeigt konkrete Entwicklungsmöglichkeiten auf. Durch ihre Lebendigkeit und den konsequent entpathologisierenden Blick wirkt diese Arbeitsweise gerade bei „schweren“ Themen entlastend und kann bei Klientin und Therapeutin viel spielerische Kreativität möglich machen und freisetzen.
Alle diese Effekte werden durch eine Aufstellung des Inneren Teams in einer Gruppe deutlich intensiviert. Das entstehende „Feld“ wird dafür genutzt, die unbewusste Tiefendynamik der inneren Konstellation sichtbar und erfahrbar werden zu lassen und Schritte zur Veränderung zu entwickeln. Dabei werden Elemente der systemischen Aufstellungsarbeit, psychodynamische und traumatherapeutische Ansätze integriert. Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass nicht die Therapeutin, sondern der oder die Aufstellende selber die Expertise für sein oder ihr Anliegen und mögliche Lösungswege hat. Die Rolle der Therapeutin und der StellvertreterInnen im Feld besteht darin, dieses Wissen freizulegen und den Klienten darin zu unterstützen, zum Regisseur seiner inneren Mannschaft zu werden.
Unsere Aufstellungsarbeit hat kein festes Inventar, sondern entsteht in der Interaktion zwischen Aufstellender, Leiterin und Gruppe. Wir arbeiten daher mit verschiedenen Aufstellungsformen, bringen manchmal die ganze Dynamik auf die Bühnen, gehen manchmal auch von einzelnen Teammitgliedern oder konkreten Brennpunkten aus, tasten uns vor und experimentieren. Womöglich zeigt sich manchmal auch, dass eine Aufstellung gar nicht das passende Format ist und dass ein anderer Ansatz aus dem reichhaltigen Werkzeugkoffer des Inneren Teams besser passt.
Dieser Kurs ist kein Ausbildungskurs, Sie lernen hier also nicht, die Methoden selber anzuwenden, sondern Sie erleben die Arbeit mit dem Inneren Team als FallspenderIn, StellvertreterIn und ZuschauerIn. Bei Bedarf sind theoretische oder methodische Reflexionen möglich. Vermutlich kann ca. die Hälfte der Teilnehmenden einen eigenen Fall einbringen, wer dran kommt klären wir im Seminar.
Eine Aufstellung ersetzt keine Psychotherapie, erreicht aber regelmäßig eine therapeutische Tiefe und kann auch bei Stellvertretern und Zuschauern intensive Gefühle auslösen. Normale psychische Belastbarkeit wird daher vorausgesetzt.
